Yoni Yoga ist nicht einfach nur ein Variante des Beckenbodentrainings. Yoni Yoga ist ein wundervolles Ritual für Körper und Geist, dass dich mit deiner Weiblichkeit verbindet, dich erdet und deinen Beckenboden stärkt. 

Was ist Yoni Yoga?

Yoni Yoga klingt wie eine völlig neue Art von Yoga. Doch das ist es nicht. Vielmehr ist es eine Kombination aus «klassischem» Yoga und der Verwendung eines Yoni Ei. Wenn du bereits Yoga praktizierst, musst du beim Yoni Yoga keine neuen Übungen lernen, sondern während deiner Yoga-Praxis zusätzlich ein Yoni Ei tragen, und deinem Beckenboden noch mehr Aufmerksamkeit schenken. Bist du Yoga-Anfängerin, kannst du das Yoni Ei von Anfang an in deine Yoga-Übungen integrieren.

Yoga mit dem Yoni Ei ist also nicht an einen bestimmten Yoga-Stil geknüpft. Ganz egal, ob du Power-Yoga oder Hatha-Yoga betreibst, gerade erst anfängst oder bereits seit Jahren Yoga praktizierst: Dein Yoni Ei darf immer mit dabei sein. Beim Yoga mit dem Yoni Ei hast du die Möglichkeit, deinen Beckenboden intensiv zu trainieren und den Fokus auf deine Weiblichkeit zu legen. Mit einer positiven Intention kannst du diesen Fokus intensivieren und das Yoni Yoga zu einem ganz intimen Ritual machen.

Wieso spielt die Yoni im Yoga eine wichtige Rolle?

Die Yoni ist dein weibliches Geschlechtsorgan und gilt als Sinnbild für deine Weiblichkeit. Zu ihr gehört auch dein Beckenboden, der eng mit deiner Atmung verknüpft ist. So werden

beim Einatmen deine unteren Bauchmuskeln und der Beckenboden entspannt, während beim Ausatmen die Beckenbodenmuskulatur und die Bauchmuskeln angespannt werden. Bei der Atmung entsteht eine Kontraktion, die deinen Beckenboden trainiert. Intensiviert wird dieser Ablauf mit dem Yoni Ei und bestimmten Atemtechniken.

Yoni Yoga ist also Yoga für die Vagina. Egal welche Form von Yoga du praktizierst, deine Yoni ist dabei immer aktiv. Die Stärkung deines Beckenbodens unterstützt deine gesamte Körperhaltung, hält die Organe an Ort und Stelle und kann deine Gefühle beim Sex verstärken.

Yoni Yoga-Übungen – Asanas und Atemtechnik

Damit du gleich mit dem Yoni Yoga beginnen kannst, zeigen wir dir einige Atemtechniken und Yoga-Übungen. Diese sind ideale Übungen für Yoga mit dem Yoni Ei, da sie deinen Beckenbodens trainieren und deine Weiblichkeit stärken.

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Yoni Yoga Flow – Übungen für mehr Bewusstsein im Beckenboden

Atemtechniken mit dem Yoni Ei

Beim Yoga gibt es viele verschiedene Atemtechniken, die die Ausführung der Übungen ganz unterschiedlich beeinflussen. Einige davon sind besonders gut für Einsteiger geeignet. Für andere bedarf es etwas mehr Übung, was dich aber nicht daran hindern sollte, sie einmal auszuprobieren.

Tiefe Bauchatmung

Die tiefe Bauchatmung sorgt für intensive Entspannung und ist für Anfängerinnen ganz einfach umzusetzen. Zusammen mit dem Yoni Ei nimmst du hierbei deinen Beckenboden besonders gut wahr. Lege dich entspannt auf den Rücken und atme tief ein und aus. Dabei solltest du ganz entspannt bleiben und den Atem natürlich fliessen lassen. Zur hilfe kannst du eine oder beide Hände auf deinen Bauch bringen und den Atem in die Handoberfläche senden. Achte jedoch darauf, dass auch die unteren Rippen bei der Einatmung expandieren, so garantierst du eine tiefe, nährende Bauchatmung.

Ujjayi

Diese Atemtechnik hilft dir, deinen Atem zu kontrollieren und sorgt dafür, dass die Wärme in deinem Körper bleibt. Sie energetisiert dich und beruhigt deinen Geist. Ujjayi kannst du entspannt im Lotus-Sitz oder während der verschiedenen Asanas anwenden. Atme durch die Nase ein und durch den Mund so aus, als ob du hauchen würdest. Hierbei verschliesst sich die Stimmritze leicht, wodurch ein Ton wie Meeresrauschen entsteht. Wenn du ein Gefühl hierfür bekommen hast, kannst du dazu übergehen, den Mund beim Ausatmen geschlossen zu halten. Das Rauschen, welches beim Atmen im Rachen entsteht, gibt dir Fokus. Kombiniere die Ujjayi-Atmung mit einer tiefen Bauchatmung.

Mula Bandha

Über Bandhas (Energieverschlüssen) wird die Energie im Körper zirkuliert und gelenkt. Beim Mula Bandha (Beckenbodenverschluss) wird dein Wurzelchakra angesprochen. Um dein Mula Bandha zu finden, kannst du im Liegen oder im Lotus-Sitz tief ein- und ausatmen und dabei versuchen, deinen Beckenboden anzuspannen. Mit dem Yoni Ei kannst du dein Mula Bandha besonders gut wahrnehmen und durch An- und Entspannen deinen Beckenboden trainieren und aktivieren. Mit dem Einatmen entspannst du deinen Beckenboden bewusst, mit dem Ausatmen setzt du dein Mula-Bandha, da der Beckenboden und die Bauchmuskulatur mit der Ausatmung sowieso aktiviert werden. 

Yoni Mudra

Mudras sind Gesten, die mit Händen und Fingern ausgeführt werden und deine Energie lenken. Das Yoni Mudra ist ein Mudra für deine Weiblichkeit. Die Energie wird dabei von aussen nach innen gelenkt und wenn du es vor deinem Unterleib, deinem weiblichen Kraftzentrum, platzierst, lenkst du die Energie speziell in diesen Bereich. In der einfachsten Ausführung berühren sich deine Daumen und Zeigefingerspitzen und bilden ein Dreieck. Halte diese Position für circa 10 tiefe Atemzüge. Mit dem Yoni Ei intensiviert sich die Energie in deinem Kraftzentrum. Du kannst dieses Mudra bei der Meditation, Atemübung oder bei der Asana-Praxis setzen. 

Yoga-Übungen mit dem Yoni Ei

Du kannst die folgenden Yoga-Übungen mit dem Yoni Ei einzeln ausüben oder nacheinander als Yoga-Einheit praktizieren. Beginne deine Praxis immer mit einer kurzen Meditation oder Atemübung, und setze dir eine Intention. 

Cat-Cow Pose (Chakravakasana)

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Cat-Cow Pose (Chakravakasana)

Beginne im Vierfüsslerstand. Deine Hände bilden eine Linie mit deinen Schultern und die Knie sind unter der Hüfte. Atme tief ein und lass dein Becken nach hinten kippen, dein Bauch wird nach unten gedrückt und dein Kopf zeigt nach oben. Behalte jedoch Stabilität im unteren Rücken. Beim Ausatmen ziehst du deinen Bauch nach oben, machst deinen Rücken rund und bringe dein Kinn zum Brustbein. Mit der Ausatmung wird der Beckenboden aktiviert, bei der Einatmung gelöst. Wiederhole die Übung circa zehn Mal im Rhythmus deines Atems.

Boat Pose (Navasana)

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Boat Pose (Navasana)

Setz dich mit aufgestellten Beinen und geradem Rücken auf deine Matte. Deine Hände bringst du hinter deine Kniekehlen, Schultern entspannen. Strecke deinen Rücken, ohne dabei ins Hohlkreuz zu kommen. Hebe langsam ein Bein nach dem anderen vom Boden ab, bis die Schienbeine parallel zum Boden kommen. Du kannst versuchen deine Hände neben deine Knie zu lösen und die Arme gestreckt in der Luft zu halten. Wenn du merkst, dass dein Rücken rund wird, setze wechselseitig ein Bein ab und arbeite so an deiner Bauchmuskulatur. Halte die Pose für drei tiefe Atemzüge und wiederhole das ganze zwei bis drei mal. 

Bridge Pose (Setu Bandhāsana)

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Bridge Pose (Setu Bandhāsana)

Hierbei liegst du auf dem Rücken und winkelst deine Beine an. Die Füsse stellst du hüftbreit auf. Die Handflächen ruhen neben deinem Körper und zeigen nach unten. Hebe dein Becken langsam an, bis es eine Linie mit deinem Oberkörper bildet.  Die Fussgelenke sollten direkt unter deinen Knien sein. In der Bridge Pose wird die Bein- und Gesässmuskulatur angespannt, während deine Bauchmuskeln entspannt bleiben. Du kannst die Übung dynamisch ausführen, indem du beim Einatmen das Gesäss hebst und beim Ausatmen senkst. Alternativ bleibst du für circa zehn Atemzüge in der Position.  

Goddess (Utkata Konasana)

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Goddess (Utkata Konasana)

Bei der Göttinnen-Position machst du aus dem Stand heraus einen grossen Schritt zur Seite, wobei beide Füsse nach aussen zeigen. Deine Beine bilden jetzt ein umgedrehtes V. Aus dieser Position heraus senkst du deine Hüfte und beugst deine Knie, bis sie über deine Fussgelenke kommen. Mache hier ein paar Atemzüge und achte immer darauf, dass deine Knie nach aussen zeigen. Du kannst diese Übung auch dynamisch ausführen, indem du mit dem Einatem die Beine streckst und die Arme über deinen Kopf hebst. Der Ausatem bringt dich wieder in die tiefe Pose, wo du achtsam dein Mula-Bandha an- und entspannen kannst. 

Yogic Squat (Malasana)

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Yogic Squat (Malasana)

Öffne im Stehen deine Füsse hüftbreit, wobei die Zehen nach aussen zeigen. Beuge deine Knie und bring dein Gesäss Richtung Boden. Jetzt bist du in der Hocke. Deine Hände führst du in die Gebetshaltung vor dein Herz. Mit deinen Ellenbogen drückst du jetzt die inneren Oberschenkel sanft nach aussen, alternativ kannst du die Ellbogen auf den Knien abstützen. Dein Rücken sollte hier möglichst gerade bleiben. Zieh deine Schulterblätter hinten zusammen, entspanne deinen Beckenboden und atme tief in den unteren Bauch. Tipp: Wenn deine Fersen nicht den Boden berühren, bringe eine gerollte Decke oder Tuch unter die Fersen. Auch kannst du dich auf ein Block oder Kissen setzen, damit die Beine nicht müde werden.

Es ist besonders wichtig den Beckenboden nach dem aktiven Yoni Yoga auch zu entspannen und bewusst loszulassen. Dafür eignet sich diese tiefe Hocke besonders gut, da der Beckenboden automatisch entspannt und gedehnt wird. Nicht umsonst ist dies auch eine bewährte Position um zu gebären! 

Happy Baby (Ananda Balasana)

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Happy Baby (Ananda Balasana)

Beginne in einer Rückenlage und ziehe beim Ausatmen deine Knie zur Brust. Greife mit deinen Händen an die Aussenkante deiner Füsse, die Arme bleiben auf der innenseite der Beine. Die Schultern müssen hierbei auf dem Boden bleiben. Bringe die Unterschenkel nach oben, so dass die Schienbeine senkrecht zum Boden und die Fusssohlen zur Decke zeigen. Schieb die Füsse sanft gegen deine Hände und zieh die Beine sanft nach unten, in die Nähe deines Rumpfs. Behalte so gut es geht deinen ganzen Rücken auf der Matte, sodass sich dein Steissbein nicht von der Matte löst. Du kannst dich hier von links nach rechts schaukeln, und deinen Atem ganz entspannen.

Schlussentspannung (Shavasana)

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Schlussentspannung (Shavasana)

Zum Abschluss deiner Yoga-Praxis ist die Schlussentspannung wichtig. Dabei legst du dich auf den Rücken und die Arme liegen entspannt neben deinem Körper. Die Beine liegen hüftbreit und die Füsse zeigen nach aussen. Bleib für circa 5-10 Minuten so liegen und lass alle Anspannungen im Körper komplett los. Auch deine Atmung ist frei und natürlich. Wenn du öfter mal deinen unteren Rücken spürst, kann es hier sehr hilfreich sein, etwas unter die Knie oder Oberschenkel zu legen.

Was sind die Vorteile von Yoga mit einem Yoni Ei?

Yoga hat sehr viele positive Auswirkungen auf deinen Körper, die durch viele Studien belegt sind. Yoga verbindet Körper, Geist und Seele, sorgt für Entspannung, ist meditativ und wirkt sich langfristig positiv auf dein Nervensystem und deine körperliche Kraft und Beweglichkeit aus. All diese Vorteile hast du auch beim Yoga mit dem Yoni Ei. Beim Yoni Yoga gibt es allerdings noch ein paar zusätzliche Vorteile, die deine Yogapraxis unterstützen:

Setz dir eine Intention

Beim Yoni Yoga kannst du dir mit Hilfe eines Yoni Eis leichter eine Intention setzen. Die Intention ist eine von dir selbst gesetzte Absicht, um einen bestimmten Zustand zu erreichen oder ein Gefühl zu verstärken. Eine Aufforderung an dich selbst, die vor allem die emotionale Ebene anspricht. Im Gegensatz zu einem Ziel, spielt bei der Intention der Weg dorthin die Hauptrolle. Also das Leben im Jetzt zu leben. Fühle in dich hinein und überlege dir, welches Gefühl, welchen Zustand du erreichen, erleben willst. Versuche, dieses Gefühl in einem klaren und positiven Satz auszudrücken und projiziere dieses starke Gefühl auf deine Yoni und das Yoni Ei. Während der Praxis kannst du deine Aufmerksamkeit immer wieder zurück zu deiner Intention bringen, wenn du merkst, dass deine Gedanken wandern. 

Der Fokus liegt auf dem Beckenboden

Beim Yoni Yoga liegt der Fokus ganz klar auf dem Beckenboden. Durch das Tragen des Yoni Ei nimmst du den Beckenboden bei jedem Atemzug und bei jeder Asana ganz intensiv wahr. Deine Beckenbodenmuskulatur wird hierbei intensiv und trotzdem sanft trainiert und das Yoni Ei massiert dich gleichzeitig von innen.

Ist Yoni Ei Yoga auch für Anfängerinnen geeignet?

Yoni Yoga ist ideal für Anfängerinnen. Ganz unabhängig davon, ob du Anfängerin beim Yoga, dem Yoni Ei oder sogar beidem bist. Bei den Yoga-Übungen solltest du dich nicht überanstrengen und immer auf die Signale deines Körpers hören. Wenn es weh tut, dann hör lieber auf. Unsere oben vorgestellten Übungen sind ideal für den Anfang geeignet.

Wenn du zum ersten Mal ein Yoni Ei benutzt, solltest du ein grösseres auswählen. Es ist leichter, dieses in deiner Vagina zu halten. Wenn dein Beckenboden stärker wird, kannst du zu einem kleineren Ei wechseln und so die Intensität bei den Übungen erhöhen.

Welches Yoni Ei eignet sich am besten für Yoni Yoga?

Grundsätzlich eignet sich jedes Yoni Ei für Yoni Yoga. Anfängerinnen sollten allerdings ein grösseres Format wählen. Welchen Stein du wählst, hängt von deinem Gefühl ab. So wirkt Jade aktivierend oder Rosenquarz öffnend. Wenn du in die Tiefe gehen willst, ist der Obsidian die richtige Wahl. Um deine Intuition zu stärken und deine Mitte zu finden, was besonders bei der Meditation sinnvoll ist, hilft dir der Amethyst.

Kann ich Yoni Yoga auch während oder nach der Schwangerschaft praktizieren? 

Ja, Yoni Yoga eignet sich auch hervorragend für während und nach der Schwangerschaft, jedoch solltest du vor der Anwendung eines Yoni Eis deine Hebamme oder Frauenärztin konsultieren.

Den Beckenboden während der Schwangerschaft zu stärken hilft die häufig vorkommende Schwangerschaftsinkontinenz vorzubeugen und fördert zudem eine rasche Heilung und Rückbildung des Beckenbodens nach der Geburt.

WICHTIG: Während der Schwangerschaft nicht die gerade Bauchmuskulatur trainieren, daher solltest du Boat Pose weglassen oder nur mit einem Bein aufgestützt und die Knie haltend praktizieren. Passe die Asanas deinen körperlichen und energetischen Bedürfnissen an. Am besten konsultierst du eine/-n Yogalehrer/-in für individuelle Alternativen. 

Nach der Geburt solltest du mindestens 6 Wochen warten, bevor du sanft mit der Rückbildung beginnst, bei einem Kaiserschnitt sogar 8-12 Wochen. Bitte bespreche den für dich passenden Zeitpunkt zuerst mit deiner Hebamme.

Leichte An- und Entspannungen des Beckenbodens, verbunden mit einem tiefen Atem, kannst du jedoch schon bald nach der Geburt beginnen. Die Absicht hier ist noch nicht die Stärkung, sondern das neue Kennenlernen deiner Yoni nach Schwangerschaft und Geburt. Das Yoni Ei solltest du erst in dein postnatales Yoni Yoga integrieren, wenn allfällige Geburtsverletzungen vollständig geheilt sind, die Blutungen aufgehört haben und du die Zustimmung von der Hebamme erhalten hast.